Poison Blue Russisch Blau
  Tier der Göttin Bastet
 

 

Katze

Katze

Hauptkultort: Bubastis (Tell Basta)

Göttin: Bastet

Die Katze wird erst im Laufe der geschichtlichen Zeit gezähmt.

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mjw (miu) = Kater

 


Erst in der Spätzeit war die Katze mit ihrem Kult über ganz Ägypten verbreitet. Im Alten Reich gab es nachweislich noch keine Darstellungen der Hauskatze; allenfalls der Wildkatze. Die Katze war seit dem Mittleren Reich (ab ca. 2000 v.Chr., 11./12. Dynastie) Haustier der Ägypter, bzw. wurde gezähmt. Zahlreiche Darstellungen auf Grabwänden belegen dies. Die Katze sollte Schlangen und Nagetiere (z.B. Mäuse) aus den häuslichen Anwesen und Feldern der Ägypter vertreiben. Somit leistete sie jederzeit den Bauern gute Dienste. Im Neuen Reich bei den Vornehmen ging die Katze auch mal mit auf die Vogeljagd oder leistete der Hausherrin Gesellschaft.
Über Griechenland von Ägypten kam die Hauskatze dann später auch nach Europa. Eigentlich durfte die hochverehrte Katze in der griechisch-römischen Zeit nicht aus Ägypten exportiert werden, dennoch gelang es und die Katze eroberte durch die Etrusker Rom. Die Katze verbreitete sich so allmählich über ganz Europa.

Die Katze war das Tier der Göttin Bastet. Der Hauptkultort lag im Delta (genauer östliches Delta; Unterägypten) in der Stadt Bubastis (Tell Basta), wo Bastet verehrt wurde. In deren Tempel brachten Anhänger der Bastet Tausende von Katzenfiguren aus Bronze dar (Abbildung siehe ganz unten). Die Göttin Bastet wurde mit menschlichem Körper und Katzenkopf oder in reiner Tiergestalt als Katze dargestellt.

Anfangs noch eine Löwengottheit, wurde Bastet im Laufe der Zeit ein Katzengöttin. Katze und Löwe verkörperten zwei gegensätzliche Aspekte einer großen Zahl an weiblichen Gottheiten. Die Löwin stellte die gefährliche und unberechenbare Seite dar, während die Katze die sanfte und beschützende Kraft dieser Göttinnen ausdrückt. In den Pyramidentexten (AR) erscheint allerdings die Göttin Bastet schon in sanfmütiger als auch in gefährlicher Form. Das Wesen der Bastet hielt man offensichtlich ab dem Mittleren Reich für sanfter und verknüpfte sie mit der Katze schlechthin.

Bastet galt in der Mythologie als Tochter des Sonnengottes Re und sie konnte mit dem "Auge des Re" gleichgesetzt werden. Verschiedene Göttinnen, die als Verkörperung dieses Auges galten, nahmen somit Katzengestalt an; beispielsweise Hathor, Tefnut oder auch Neith. Als "Auge des Mondes" wurde die Katze ebenso mit dem Mond assoziiert.

Kater Re

 

Die Katze gehörte dem Sonnengott Re an und wurde zur "Katze des Re"; sie war des Nachts seine Begleiterin und gewährte Re ihren Schutz. Die Katze bekämpfte die Feinde des Re insbesondere die furchtbare Apophis-Schlange.
Abbildung links: Der »Kater von Heliopolis« (»Großer Kater«) tötet die Apophis-Schlange, die Verkörperung des universellen Feindes schlechthin, beim Persea-Baum. Eine Erscheinungsform des Re war nämlich auch der "Kater von Heliopolis".


Das abgebildete Tier in der Darstellung oben ist eine Wildkatze namens Felis chaus. Einst gab es in Ägypten diese wild lebenden Feliden, die sehr lange Ohren hatten. Der Persea-Baum bezeichnete den Ort an dem jeden Morgen die Sonne aufging. Durch den Sieg des Re als Großer Kater wird der Sieg des Lichts über die Dunkelheit symbolisiert.

Katzenfriedhöfe gab es an Stätten wie natürlich Bubastis und Sakkara. In der großen Tiernekropole, bei Tuna el-Gebel, wurden offensichtlich auch Katzen, zumindest teilweise, bestattet. Tausende mumifizierte Katzen finden sich in den Tiernekropolen, die vorwiegend aus der Spätzeit stammen.

Herkunft der Katze:
Bezeugt ist die Existenz der Katze in der Nähe von menschlichen Gräbern aus der prädynastischen Epoche; jedoch war sie zu jener Zeit noch nicht domestiziert. Forscher fanden Knochenreste von Katzen in Oberägypten, die auf diese Zeit datiert werden. Diese Katzen waren die am Niltal lebenden Wildkatzen, Felis chaus, die anscheinend aber niemals zum Haustier wurden. Diese Wildkatze nahmen die Ägypter offensichtlich zum Vorbild der mythologischen Katze, die die schreckliche Apophis-Schlange töten sollte.


Die Vorfahrin der Katze, die die Ägypter in der geschichtlichen Zeit domestizierten, gehört mit großer Sicherheit zu einer verwandten der Art der Felis chaus, nämlich einer im Süden beheimateten Form namens Felis silvestris libyca und allgemein als Falbkatze bezeichnet. Dies geht – nach R. Germond – aus einer Studie von Schädelmerkmalen der Hauskatze und mumifizierten Falbkatzen aus Sakkara, die aus der Zeit um 3500 v.Chr. stammen, hervor. Daraus ergäbe sich folgende Abstammungslinie: Felis silvestris libycamumifizierte Falbkatze aus SakkaraFelis catus von heute. Die ägyptische Hauskatze ist also die Vorfahrin unserer Hauskatze, Felis catus.

Wildkatze

= felis chaus

Falbkatze

= felis silvestris

Hauskatze

= felis catus

Schlank, hochbeinig, mit spitzen Ohren und einem langen Schwanz besaß die ägyptische Katze im allgemeinen ein falbfarbenes, schwarz getigertes Fell.

Herodot über die Katze:
»So zahlreich die Tiere auch sind, die in Gemeinschaft mit den Menschen leben, es würden noch viel mehr sein, wenn bei den Katzen nicht folgendes einträte: Haben die Katzen geworfen, gehen sie nicht mehr zu den Katern, die aber suchen sich mit ihnen zu begatten und können es nicht. Darum greifen sie nun zu einer List: Sie nehmen dem Weibchen die Jungen weg, tragen sie fort und töten sie, fressen sie aber nicht. Und die, der Jungen beraubt, möchten neue, und so kommen sie denn zu den Katern. Denn dies Tier mag gern Junge haben.

Und bricht Feuer aus, geht etwas Unheimliches vor mit den Katzen. Die Ägypter stellen sich nämlich hin, in Abständen, und passen auf die Katzen auf, und um das Löschen des Feuers kümmern sie sich weniger, die Katzen aber wischen zwischen durch oder springen auch über die Leute und stürzen sich ins Feuer. Und geschieht das, trauern die Ägypter gewaltig. Und auch in jedem Haus, wo eine Katze von selbst eingeht, scheren sich alle Bewohner die Augenbrauen […]
Gestorbene Katzen werden in heilige Häuser gebracht, wo sie einbalsamiert und beigesetzt werden, in der Stadt Bubastis ; Hunde aber setzen sie in ihrer eignen Stadt bei, in heiligen Laden.«

 
 
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